Plastikfrei (er) leben

Sibylle Sperka möchte für den „Plastikwahn“ sensibel machen und aufzeigen, dass es durchaus Möglichkeiten für jeden Einzelnen gibt, ein wenig entgegen zu wirken ohne großen Aufwand. In dieser „Mission“ besuchte sie in Vertretung der FreiwilligenAgentur Dingolfing/Landau die Grundschule Simbach. In jeder Klasse gestaltete sie eine Unterrichtsstunde unter dem Leitwort „Plastikfrei(er) leben“. Auch selbst versucht sie gemeinsam mit ihrer Familie, den plastikfreien Haushalt zu erreichen.

Mit einem „Dalli Klick“ ließ sie die Kinder eingangs erraten, was sich auf dem Bild verbirgt, das mehr und mehr sichtbar wurde. Es war eine Robbe, die im Müll-Fischernetz gefangen war. Anhand des mitgebrachten Globusses zeigte sie den großen Pazifik, in dem sich früher kein Müllstrudel befand. Anders heute, wie das aktuelle Satellitenbild dokumentierte. Seine Ausmaße sind gigantisch. Er hat mittlerweile ein Gewicht von 80.000 Tonnen, was 20.000 Elefanten entspricht und ist 30 Meter tief, vergleichbar mit einem zwölfstöckigen Hochhaus. Seine Fläche ist so groß wie 4,5 Mal die BRD.

Doch, wie kommt meine Chipstüte in den Ozean und somit vielleicht sogar auch in den Magen eines Wals? Der Müll, auch aus Deutschland, wird oftmals gepresst, auf Container verladen und auf andere Kontinente verfrachtet. Dort wird er nicht immer dem Recycling zugeführt, sondern auch auf Müllhalden gekippt. Der Wind trägt das seine dazu bei, dass die losen Teile unter anderem im Meer landen und somit Teil dieses riesigen Müllstrudels werden.

Damit Müll überhaupt eine Chance hat, richtig recycelt zu werden, ist es wichtig, diesen sorgsam zu trennen, bevor er in die gelbe Tonne gegeben wird. Also, beispielsweise das Alu vom Joghurtbecher zu nehmen, so, wie man es sonst auch für die Anlieferung am Wertstoffhof gewohnt war. Noch besser ist es natürlich, diesen Müll erst gar nicht zu produzieren. Es werden beispielsweise enorme Mengen an Rohstoffen und Energie benötigt, um einen Plastiklöffel herzustellen, der nach einmaligem Gebrauch entsorgt werde. Auch ist es fast ein Unding, dass man etwa für eine einmalige Verwendung eine eigene Plastikflasche produziert, die dann weg geschmissen wird. Abgesehen davon, dass hier Stoffe entweichen und in die Flüssigkeit eindringen können, die man konsumiert, gib es wirkliche Alternativen. Das ist zum einen die Glasflasche oder noch besser eine Flasche, die man regelmäßig verwendet. Es gilt, mit Ressourcen künftig anders umzugehen.

Die Kinder durften zum Abschluss ihr eigenes „Upcycling-Projekt“ umsetzen. Gemeinsam mit den Lehrkräften bereiteten sie im Vorfeld in jeder Klasse eine Leinwand vor und bemalten diese oder gestalteten sie mit Blättern aus der Natur. Alle Schüler durften zum Vortrag eine alte CD mitbringen, die nun auf dem Kunstwerk zur „Raupe nimmersatt“ gestaltet wurde.

Zum Abschluss nahm Sibylle Sperka den Schülerinnen und Schülern das Versprechen ab, ihren eigenen Müll nicht einfach weg zu schmeissen, sondern ihn ordnungsgemäß zu entsorgen. Ihr Wunsch war aber, sie dafür zu sensibilisieren, wie widersinnig die Plastikverpackung ist, verbunden mit der Bitte, wo möglich, darauf zu verzichten.

 

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